Schach-Weltmeisterschaft der Superlative
1596 Kinder aus 91 Länder – Vanessa Wiemann aus Bayern mit am Start
Chalkidiki/Griechenland
Für die 10-jährige Vanessa Wiemann vom Schachverein Seubelsdorf in Oberfranken als einzige Vertreterin aus Bayern und Mitglied im „Weltmeister-Team Germany“ war ihre erste Weltmeisterschaftsteilnahme eine großartige Bereicherung in allen Belangen, insbesondere sportlich und emotional mit der Teilnahme an der Siegerehrung und Krönung des frischgebackenen deutschen Weltmeisters Roven Vogel aus Sachsen in der Altersklasse U16. Ganze 9 Jahre lang musste Deutschland auf einen WM-Titel im Jugendschach warten.
Herzliche Glückwünsche aus Bayern an Roven nach Sachsen!
Ebenso weltmeisterlich präsentierte sich die Austragungsstätte im Grand Ressort Porto Carras auf dem Sithonia-Finger der Halbinsel Chalkidiki im griechischen Zentralmakedonien. Nahezu perfekte Spiel- und Rahmenbedingungen direkt am Ägäischen Meer inmitten der weitläufigen Palmen- und Poolanlage sorgten für das nötige Wohlbefinden der 1596 Kinder und den Betreuern aus aller Welt und somit für optimale Voraussetzungen am Schachbrett. Von der ausgezeichneten lokalen Küche und einem Bilderbuchwetter ganz zu schweigen.
In Vanessas Altersklasse U10 Girls qualifizierten sich 111 Mädchen aus 57 Nationen weltweit, von denen insgesamt 71 eine FIDE-Wertungszahl (ELO) und somit eine gewisse Einstufung der Spielleistung vorweisen konnten. Wohlwissend, dass die Aussagekraft dieses Wertes in den jüngeren Altersklassen mit kleineren Abstrichen zu betrachten ist, saßen noch 40 „unbekannte“ Spielerinnen an den Brettern, so dass manche Überraschung schon vorprogrammiert war.
Mit insgesamt 4,5 WM-Punkten aus 11 Partien platzierte sich die bayerische Grundschülerin auf Rang 84. Neben zwei Siegen konnte sie in fünf weiteren Partien den gegnerischen Angriffen standhalten und sich wertvolle halbe Punkte sichern. „Die kleinste Unschärfe bzw. Fehler beim Spiel wird auf diesem Niveau im Kreis der Besten der Besten gnadenlos bestraft und kann in der Regel nicht mehr korrigiert werden“, so der mitgereiste Vater und Betreuer Klaus Wiemann. „Das gilt natürlich für beide Spielerinnen“.
Leider wurden seitens des Veranstalters die gespielten Partien nicht elektronisch erfasst, womit alle „unbekannten“ Gegnerinnen von Vanessa einen nicht unerheblichen Vorteil bei den Vorbereitungen hatten und im Gegenzug diese Aufgabe ihrem Trainer IM Alexander Maier erschwerte.
Insgesamt ein tolles Erlebnis, was lange in Erinnerung bleiben wird und als weiteren Ansporn für die Zukunft dienen wird.
Nicht zuletzt auf Grund der stets steigenden Teilnehmerzahl wird die Jugend-WM ab 2016 mit je drei Altersklassen zeitlich und örtlich geteilt. Die Altersklassen U8 bis U12 werden in Batumi/Georgien und die Altersklassen U14 bis U18 in Chanty-Mansijsk/Russland spielen.