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Iljumschinow und Gaddafi spielen Schach - unglaublich !!!
13.06.2011 - 18:38


Die Nachrichtenagentur dpa meldete:
Tripolis/Moskau. In Libyen fließt weiter Blut - und Muammar al-Gaddafi spielt Schach. Der Machthaber absolvierte in der Hauptstadt Tripolis eine Partie mit dem russischen Präsidenten des Weltschachverbandes FIDE, Kirsan Iljumschinow.
"Dabei hat Gaddafi betont, dass er Libyen nicht verlassen wird", sagte Iljumschinow nach dem Treffen am Sonntag. Auch wolle der Diktator nicht zurücktreten. "Er hat gesagt: 'Ich bin weder Premier, noch Präsident, noch König. Ich habe kein Amt inne und kann demzufolge keins abgeben'", sagte Iljumschinow nach Angaben der Agentur Interfax. Derzeit befinde er sich auf einer Rundreise durch Nordafrika, erzählte der FIDE-Chef.

Von der Partie, die Gaddafi mit Weiß eröffnete, zeigte das libysche Staatsfernsehen Ausschnitte. Dabei vermittelt der Machthaber nicht den Eindruck, besonders mit den Regeln des Brettspiels vertraut zu sein. Der Figurenstand am Ende wirkt wie ein Remis. "Das Treffen dauerte zwei Stunden - aber nicht in irgendeinem Bunker, sondern in einem Bürogebäude der libyschen Hauptstadt", sagte Iljumschinow. Auch mit Gaddafis ältestem Sohn Mohammed, der Libyens Nationales Olympisches Komitee (NOK) leitet, habe er eine Partie gespielt. "Iljumschinow und Gaddafi kennen sich seit der FIDE-Schach-WM 2004 in Tripolis", sagte ein FIDE-Sprecher nach Angaben Moskauer Medien.

Trotz der blutigen Kämpfe in Libyen will Iljumschinow nach eigenen Angaben im Oktober in Tripolis ein internationales Schachturnier veranstalten. Der FIDE-Chef gilt als höchst exzentrisch. So hatte der 49-Jährige im russischen Staatsfernsehen von einem Besuch bei Außerirdischen erzählt. Zudem wollte er nahe des Ground Zero in New York ein Sportzentrum in Form von Schachfiguren bauen lassen.

"Das Präsidium des Deutschen Schachbundes hält den Besuch des FIDE-Präsidenten bei Machthaber Gaddafi in der momentanen politischen Situation für völlig unangemessen und kann kein Verständnis dafür aufbringen“, so DSB-Präsident Herbert Bastian zum Treffen in Tripolis.
Raymund Stolze


Klaus Steffan


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