Kaum ist die U14 – U18 oder Jugend-WM vorbei, ruft die nächste Großveranstaltung, die Kadetten-WM. Der Austragungsort, Santiago de Compestela klingt wie Musik und vielleicht fallen mir nächste Woche auch noch ein paar Querverweise zum Jakobsweg ein.
Wir pilgern nicht, sondern fliegen und am Sonntag sitzen hoffentlich 28 (!!!!) deutsche Spielerinnen und Spieler am Brett. Da es mit der letzten Vorhersage (Gold in Porto Carras) so gut geklappt hat, wage ich den nächsten Schritt. Wir haben mehrere Eisen im Feuer. Stellvertretend nenne ich Svenja Butenandt. Die Goldmedaillengewinnerin von Bad Blankenburg startet in der U12 w. Vielleicht kann sie ihrer Teamkameradin Luisa Bashylina nacheifern und eine Einzelmedaille ergattern.
In den Tagen vom 26.bis 30.Oktober fand der letzte von insgesamt drei Vorbereitungslehrgängen auf die kommende Jugendweltmeisterschaft U8 bis U12 statt. Unter der Leitung von Trainer Wolfgang Pajeken arbeiteten Svenja Butenandt, Leonardo Costa, Marius Deuer, Magnus Ermitsch, Dominik Laux und Quirin Walbrecht hart an ihrer schachlichen Fitness. Um sich in WM-Form zu bringen, wurden schwierige praktische Stellungen analysiert, besprochen, diskutiert, gelöst und ausgespielt. Ein ganz besonderes Erlebnis war dabei, dass die Veranstaltung auf dem Nachwuchs-Campus des FC Bayern stattfinden durfte.
Ein großes Dankeschön geht an Jörg Wengler vom FC Bayern, der dies überhaupt erst möglich gemacht hat.
Lehrgangsbeste waren mit Magnus Ermitsch (8) und Marius Deuer (10) die beiden jüngsten Teilnehmer. Magnus überzeugte besonders durch einen für sein Alter wirklich unglaublichen starken Einsatz und Marius durch sein überwältigendes Interesse und bereits vorhandenes Schachwissen.
Quelle: Fotos und Text von Wolfgang Pajeken aus München
Vom 3. bis 15. November finden in Santiago de Compostela, der Hauptstadt der autonomen Gemeinschaft Galicien im Nordwesten Spaniens, die Weltmeisterschaften der jüngeren Altersklassen U8 bis U12 statt. Die Spielerinen und Spieler absolvierten dafür an drei Orten - München, Berlin und Erfurt - Vorbereitungslehrgänge mit Bernd Vökler, Tom George und Wolfgang Pajeken sowie weiteren Trainern.
Acht junge SchachspielerInnen fanden am Wochenende den Weg nach Erfurt zur WM-Vorbereitung mit GM Thomas Pähtz und mir. Nach dem lockeren Aufgalopp am Nachmittag folgte die erste Bewährungsprobe: ein Blitzturnier - Endtabelle.
Als bester „Cadet“ wurde Caius Kempe mit einem Buchpreis belohnt.
Am Sonnabend stand Gruppentraining auf dem Plan. Team Pähtz, bestehend aus Kevin Haack, Matteo Metzdorf, Peter Grabs und Katerina Bräutigam bereitete sich auf die nullte Runde der Weltmeisterschaft vor. Der Rundenbeginn 16.30 Uhr ist an sich schon eine Herausforderung; dazu kommt noch das Flair einer Weltmeisterschaft. In meinem Team standen die jüngeren Starter mit Caius Kempe, Abhiraaj Arora, Calvin Wolff und Lloyd Burkart. Das Minimatch endete 3:1 für die „Erfahrung“. Immerhin verfügen Matteo und Peter schon über diverse EM-Einsätze.
Die Pizza am Mittag hat lecker geschmeckt und das Toben im Park hat auch niemanden gestört. Auf den Tennisanlagen aber schon: gelbe Karte für Schachspieler war die korrekte Folge. Den Test am Sonntag absolvierte Kevin Haack als Bester. Glückwunsch. Calvin Wolff reiste übrigens gleich weiter zur internationalen U8-Meisterschaft nach Sebnitz, wir wünschen viel Erfolg und zeig', was Du gelernt hast!
In Berlin und München finden weitere Vorbereitungen zur WM statt. Spanien, wir kommen!
Herzlichen Glückwunsch an Luisa Bashylina von der SG Solingen. Mit 7 Punkten aus 9 Runden holt sie die einzige deutsche Medaille bei der Europameisterschaft in Riga. Hier die ersten Bilder aus der lettischen Hauptstadt.
Im Duell der zweiten Vornamen konnte unsere Jana Victoria Bardorz die Portugiesin Filipa Fortuna Pipiras bezwingen, allerdings mit etwas Glück….
Überschattet wird das Abschneiden unserer Leute von einem mutmaßlichen Betrugsfall des 13-jährigen Marc Morgunov aus Österreich. Siehe dazu auch die offizielle Verlautbarung.
Von der allgemeinen Missstimmung, die ein solcher Fall immer auslöst, ist es für uns im Besonderen tragisch zu nennen. Unser Mann, Ioan Andrei Trifan spielte gegen Marc in Runde 4 mit jeweils 3 aus 3. Ioan verlor und sein Turnier wurde gestört und nachträglich versenkt. Die Punkte der ersten Runden wurden nicht „erstattet“. Geändert wurde regelkonform nur die aktuelle Runde 7. Im Prinzip doppeltes Pech für Ioan
Marc Morgunov hier auf dem Foto bei der EM in Bad Blankenburg
Unsere Medaillenhoffnung Luisa erhielt in Runde 8 einen Dämpfer. Jetzt heißt es noch einmal Alles geben und Bronze ansteuern. Dieselbe Devise gilt für Jana Schneider. Olga Badelka, die nominell beste Spielerin in der U16 w (aber auch U18w) ist der letzte „Stolperstein“ auf dem Weg zu Bronze. Olga spielte bei den Jungs in Bad Blankenburg für Weißrussland und ist ohne Zweifel ein „Hammerlos“,
Ansonsten sind Ermüdungserscheinungen allerorten an der Tagesordnung. So eine EM zehrt an den Kräften. Zeitüberschreitung, falsche Ecke zum Läufer und Vorbereitung im zweiten Zug verwechselt, gehört zum Alltag in Runde 8.
Die Runde 9 beginnt 12.00 Uhr deutscher Zeit. Daumen drücken!
Der Ruhetag bot allen deutschen Riga-Fahrern verschiedene Abwechslungen. Einige vergnügten sich im mondänen Jurmala, dem Badeort unweit von Riga an der Ostsee. Eine größere Gruppe erkundete die lettische Hauptstadt zu Fuß. Viele Sehenswürdigkeiten einer reichen Kulturgeschichte finden sich in einem kleinem Umkreis. Es wären zu nennen: die Markthallen (ehemalige Zeppelinhangars) aus den 30-iger Jahren, die Aussichtsplattform auf der Akademie der Wissenschaften, das Tal-Monument im Park, die Jugendstil – Häuser, der Domplatz, eine Flussfahrt auf der Düna usw. usw.
Am Nachmittag versammelten sich einige Unerschrockene zum beachsoccer in einem nahegelegenen Strandbad. Ein kleiner Regenschauer beendete das dann nach einer guten Stunde.
Zur sechsten Runde kamen alle fit und frisch ans Brett. Leider konnten Marian und Fiona ihre guten Ausganspositionen nicht bewahren. Beide verloren mit Schwarz. Somit bleibt einzig unsere Europameisterin aus Bad Blankenburg, Luisa Bashylina U12 w als aktuelle Medaillenhoffnung. Toi Toi,Toi.
Ein Wort noch zu den Kollegen. Die beiden Großmeister Michael Prusikin und Henrik Teske, sowie der „frischgebackene“ A-Trainer des DSB, Tom George unterstützen mich hier vor Ort. Die Stimmung allgemein ist gut auch wenn der eine oder andere Spieler, aber auch Trainer oder Eltern vielleicht etwas mehr erwartet hätte.
Abgerechnet wird zum Schluss. Es sind noch drei Runden!
Runde 3 - war die bisher beste deutsche Runde 15,5 Punkte von 23 Möglichen ergibt plus Acht und katapultiert einige an die Übertragungsbretter.
Runde 4 - war die erste Bewährungsprobe für Marian Can Nothnagel. Der polnische IM Szymon Gumularz zählte zum Favoritenkreis. In einer feinen Partie sicherte Marian einen Mehrbauern und später den Sieg.
Runde 5 - mit Luisa Bashylina und Fiona Sieber schließen zwei Mädels zu Marian mit jeweils 4 aus 5 auf. Das lässt hoffen. Langsam scheinen auch Lara Schulze und Jana Schneider in Tritt zu kommen; vielleicht geht noch was…
Morgen ist Ruhetag . Man hört sehr viel Gutes über die lettische Hauptstadt, mal sehen , was es danach zu berichten gibt.
Nach der zweiten Runde haben sich die Abläufe eingespielt. Die Schlange beim Mittagessen ist nicht mehr so lang, weil viele das Anstehen nicht wollten und lieber Pizza essen.
Der Andrang der Eltern ist nicht mehr so groß, weil viele im Nebensaal sitzen, analysieren, Live-gucken oder Eis essen.
Die Aufregung der Spieler hat sich gelegt, für jeden gibt es einen Platz, die Schiedsrichter sind freundlich, mögliche Streitfälle werden deeskaliert.
Jetzt zu den Deutschen Hoffnungen: Wir verfügen über 5 weiße Westen Von der U8 weiblich Tamila Trunz bis hin zur U18 männlich Marian Nothnagel haben 5 deutsche SpielerInnen 2 Punkte von 2 möglichen. Respekt.
Die „üblichen Verdächtigen“ Fiona Sieber und Jana Schneider lauern bei 1,5 knapp hinter der Spitze.
Vorbericht zur JEM U8-U18 in Riga / Lettland 2018 von Bernd Vökler
Riga bzw. Lettland überhaupt war bisher ein weißer Fleck auf meiner Schachlandkarte. Nach der Frauen-Europameisterschaft 2017 findet nun dieses Jahr die Jugendeuropameisterschaft in der lettischen Hauptstadt Riga statt. So also Riga! Deutschland ist mit 23 Spielern sowie 21 Begleitern, Trainern und Eltern hier vertreten. Während der Eröffnungsveranstaltung wurde der Ehrengast Kirsan Iljumschinow gebührend gewürdigt. Ihn würde ich in die Kategorie „alte Bekannte“ entsprechend der Überschrift einsortieren.
Zu den „neuen Freunden“ würde ich z.B. den Coach der Weißrussen, Yuri Borsuk, welcher auch in Bad Blankenburg aktiv war, hinzuzählen.
Eine Finanzministerin, Dana Reiznieze-Ozola darf natürlich auch nicht fehlen. Die Eröffnungsveranstaltung am Vorabend war vielleicht etwas zu lang, aber einem der besten Chöre der Welt zuzuhören wurde auch bei der achten Nummer nicht langweilig. Zu den Chancen der Deutschen vielleicht später mehr.
7 harte Runden sind vorbei, als Vincent Keymer in das Büro des Presseteams und der Schiedsrichter kommt um ein kleines Gespräch auf meine Einladung hin zu führen. Vincent, der nach seinem Sieg beim Grenke Open viele Medienanfragen beantworten musste und in Bad Blankenburg Deutschland 1 in der U18 Open an Brett 2 unterstützte. Die EYTCC war eine lang vorbereitetes Turnier, Vincent war sogar in Berlin, um im Zuge des Kandidatenturniers ein Trainingslager mit dem ehemaligen Vizeweltmeister Alexei Shirov zu absolvieren. Mehr lesen...
Rumänien in der U18, Polen in der U18 weiblich, Israel in der U12 und Deutschland in der U12 weiblich! Nach 7 hart umkämpften Tagen in der Landessportschule Bad Blankenburg heißen so die neuen, und in der U18 weiblich alten, Europameister. Alle haben sich den Titelgewinn hart erarbeitet, zeigten sich gut vorbereitet und belohnten sich für ihre Mühen. Den kompletten Abschlussbericht lesen sie bitte hier ...
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Gabi Ohler, Staatssekretärin für Bildung, Jugend und Sport des Freistaats Thüringen, eröffnet am Brett von Emil Schmidek und Roven Vogel das Turnier
„Herzlich Willkommen in Bad Blankenburg!“ hieß es bei der Eröffnungsfeier.
Die 150 Spielerinnen und Spieler wurden erst von Dr. Marcus Fenner (DSB-Geschäftsführer) herzlichst auf ein faires Turnier eingeladen, und dann vom Staat Thüringen, vertreten durch Frau Gabi Ohler., die den 150. Geburtstag von Emanuel Lasker zum Anlass nahm, auf die Wichtigkeit und die Vorzüge des Schachsports hinzuweisen. Sie möchte den Schachsport und die damit verbundene Unterstützung des Freistaates Thüringen in Zukunft weiterführen und vertiefen, da Schach mehr als nur ein Sport sei. Es bringt kluge Köpfe hervor, die Staatssekretärin Ohler, untermauert durch einen interessanten Werbefilm für das Bildungsland Thüringen, in ihr Bundesland zum Studieren und Leben einlud. Herr Johann Pöcksteiner vom ECU freute sich sehr, dass das Turnier hier in Bad Blankenburg ausgerichtet wird. In diesem Zusammenhang dankte er dem Bundesnachwuchstrainer für sein Engagement das Event nach Deutschland geholt zu haben. Danach nahm der Geschäftsführer des Hotels, Herr Müller, alle Spieler mit herzlichen Worten in seine schöne Sportstätte auf und versicherte den Teilnehmern alles für das Wohlbefinden seiner Gäste zu tun. Auch er bekräftigte die Verbindung seines Hauses zum Schach und freut sich auf viele weitere mögliche Schachveranstaltungen. Abschließend wies der Hauptschiedsrichter Klaus Deventer auf Neuerung der Spielregularien hin und betonte nochmals das Verbot von mitgebrachten Stiften und Uhren im Spielsaal. Auf seine Worte hin, konnten die Spieler nun endlich in den Spielsaal. Alle freuten sich die erste Runde beginnen zu können. Auch die Trainer sind gespannt und wollen sehen, ob ihre Vorbereitungen gut genug sind, um gegen die starken Gegner zu bestehen. Kein Team ist nur zum Spaß hier. Die Konkurrenz ist groß und jedes Team weiß genau, dass es jetzt um den Titel geht.
Vor 30 min wurden die Bretter freigegeben. Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein. Kann Deutschland I seinen Titel verteidigen? Der Bundestrainer Bernd Vökler, der gleichzeitig Hauptturnierorganisator ist und das Event nach Deutschland holte, hofft auf 2 Titel. Der Druck ist hoch. Werden sie es schaffen?
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Die Listen der EYTCC auf Chess-Results füllen sich. Seit Öffnung der Anmeldung haben sich viele Teams angemeldet. Wir wollen nun beginnen eine kleine Reise durch die einzelnen Turniere zu machen, um ein paar der teilnehmenden Teams vorzustellen. Der Titelverteidiger Deutschland 1 setzt voll darauf auch in 2018 die Meisterschaft in der U-18 Open nach Deutschland zu holen (und so vielleicht auch von den bisher nicht überzeugenden Leistungen der Deutschen Fussballer in Russland abzulenken).
Mit einem Eloschnitt von 2424 ist Deutschland 1 derzeit das Maß der Dinge und an 1 der Setzliste. Angeführt wird das Team vom ehemaligen Jugendweltmeister Roven Vogel. An Brett 2 nimmer der Sensationssieger des Grenke Open Vincent Keymer platz. Aber auch Brett 3 und 4, Julian Martin und Raphael Lagunow müssen sich nicht verstecken.
Auch aus Dänemark ist ein Europameister mit von der Partie und führt in Form von Jonas Bjerre mit einer Elo von über 2400 die Dänen an. An Brett 2 setzen die Skandinavier auf Filip Boe Olsen, den Sohn des Dänischen Nachwuchstrainers, der nach Erlangen des FM-Titels zunächst eine schwere Zeit hatte nun aber umso stärker zurück kommt. Trotz dieser beiden Ausnahmekönner starten die Dänen „nur“ an Position 11 von 12. Das zeigt bereits mit was für einen starken Feld wir es in der U-18 zu tun haben.
In der U-18w startet Deutschland ebenfalls mit sehr starken Teams. Jana Schneider und Fiona Sieber bilden Deutschland 1. Doch das reicht für die Nummer 1 der Setzliste. Denn die Serbinnen haben gemeldet und mit einem Eloschnitt von 2272 völlig verdient die Favoritenrolle inne.
Weiter geht es mit der U-12 Open. Hier sind bisher 7 Anmeldungen zu verzeichnen. Deutschland 1 mit Franziskus Leopold Wagner ist an 3 gesetzt. Denn unsere Freunde aus Frankreich haben mit 5 Spieler gemeldet. Dabei sogar einen mit einer Elo von über 2150! Damit setzt sich Frankreich derzeit an die Spitze der Startrangliste gefolgt von Israel.
Auch in der U12w ist Deutschland mit 3 Mannschaften vertreten. Hier haben wir bisher 5 Anmeldungen. Deutschland 1 ist dabei mit einem Eloschnitt von fast 1800 klarer Favorit.
Vielen Dank an die Mannschaften aus Frankreich und Israel die jeweils 3 Mannschaften und an Tschechien, die in jeder Kategorie gemeldet haben!
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